Schneeglöckchen
In meiner Jugend musste ich jeden Tag mittags den Weg von der Schule zur Bushaltestelle, quer durch die Stadt gehen. Auf dem Weg kam man an einem verwilderten, alten Obstgarten vorbei. Doch jedes Jahr im Spätwinter kam die große Überraschung. Flächendeckend wuchsen Schneeglöckchen und läuteten den Frühling ein
Galanthophile, so nennt man die Liebhaber, Freunde und Sammler von Schneeglöckchen (Galanthus). Und wer einmal so eine blühende Schneeglöckchenwiese gesehen hat, der will es auch versuchen. Auch wenn man jeden Herbst viele Zwiebeln in die Erde bringt, es dauert viele ungestörte Jahre, bis sich die weißen Frühlingsboten so stark ausbreiten. Der Platz sollte leicht beschattet sein; nährstoffreicher, lehmig-humoser Boden wird bevorzugt. Die Ausbreitung erfolgt über Tochterzwiebeln. Auch die Ameisen tragen zur Verbreitung bei. Sie tragen die Samen durch den Garten und werden dafür mit einem fettreichen Anhängsel belohnt.
Ein Tipp am Rande. Wenn die Zwiebeln aus dem Bau- oder Supermarkt im Frühling nicht kommen wollen, sind sie schon im Geschäft vertrocknet. Schneeglöckchenzwiebeln haben eine sehr dünne Haut und sollten nicht lange rum liegen. Am besten "in the green" pflanzen, d.h. im Frühling vorgetriebene Pflanzen mit Laub einsetzen. Oder im Herbst bei einer guten Zwiebelpflanzengärtnerei einkaufen. Auf Anfrage kann ich gerne Empfehlungen geben.
Übrigens gibt es zur Zeit ca. 350 verschiedene Sorten!
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